Klinikum der Universität München
Das Klinikum der Universität München (KUM) ist ein medizinisches Zentrum der Maximalversorgung. Sie bietet das gesamte Spektrum der stationären medizinischen Versorgung von der Tagesklinik bis zur Transplantationsmedizin. Die Patienten werden an die KUM überwiesen, um die Behandlung mit einer spezifischen Frage oder mit einem besonderen Bedarf für das gesamte Spektrum der Spitzenmedizin fortzusetzen. Das Hyperthermie-Forschungsprogramm des KUM wurde 1986 ins Leben gerufen ist bis heute weltweit führend. Insbesondere die Strategie der Chemotherapie kombiniert mit regionaler oder teilkörperlicher Hyperthermie wurde auf hohem Niveau entwickelt. Bisher wurden bereits mehr als 10.000 Behandlungen durchgeführt.
Das klinische Hyperthermieprogramm für Weichteilsarkome beinhaltet frühe Phase I/II, Phase II und Phase III Studien (= EORTC62961 / ESHO). Wir konnten zeigen, dass die Ergänzung einer multimodalen Behandlung von hochriskanten Weichteilsarkomen durch Operation, Strahlentherapie und Chemotherapie sowohl im neoadjuvanten Bereich oder auch nach unvollständiger oder marginaler Tumorresektion das lokale Rezidiv- und krankheitsfreie Überleben signifikant verbessert (Lancet Oncology 2010). Basierend auf diesen Ergebnissen und in Verbindung mit der geringen hyperthermiebedingten Toxizität wird die Hyperthermie in Kombination mit prä- oder postoperativer Chemotherapie nun als zusätzliche Standardbehandlungsoption für die multidisziplinäre Behandlung von lokal fortgeschrittenen hochwertigen Weichteilsarkomen betrachtet (ESMO-Richtlinien, NCCN). Eine randomisierte Phase-III-Studie (Hyperthermia European Adjuvant Trial - HEAT) zur adjuvanten Therapie bei Patienten mit R0/R1 reseziertem Pankreaskarzinom mit Gemcitabin allein vs. Gemcitabin plus Cisplatin mit regionaler Hyperthermie wurde 2012 gestartet.
KUM ist mit einem MRI-HIFU zur Behandlung von Gebärmutterfibroiden ausgestattet und wird in naher Zukunft ein von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (4,8 MEU) unterstütztes neues Hyperthermie-MRT-System installieren. Seit 2002 unterstützt die KUM in Zusammenarbeit mit dem Helmholtz Zentrum München die Entwicklung neuartiger temperaturempfindlicher Drug Delivery Systeme zur Behandlung von Krebs (Liposomen-Forschungsgruppe der Klinischen Kooperationsgruppe Hyperthermie, Leiter: Dr. Lindner).